Die kleine Story macht folgendes deutlich – vieles ist eine Frage der Perspektive und damit stark vom gewählten Ansprechpartner abhängig .
Frage: Wo geht’s hier zum Bahnhof?
Folgende Antworten sind denkbar:
- Gesprächstherapeut
„Sie möchten also wissen, wo der Bahnhof liegt …“ - Psychoanalytiker
„Sie meinen also diese dunkle Höhle, wo immer etwas langes raus und rein fährt?“ - Verhaltenstherapeut
„Heben sie ihren rechten Fuß!
Schieben sie ihn langsam nach vorne und setzen sie ihn wieder auf.
Sehr gut!
Hier ist ein Bonbon.“ - Gestalttherapeut
„Du, lass es voll zu, dass du zum Bahnhof willst!“ - Hypnotherapeut
„Schließen sie die Augen. Ihr Unterbewusstsein kennt den Weg.“ - Kreativitätstherapeut
„Hüpfen sie so lange auf einem Bein, bis ihr Kopf eine Idee freigibt.“ - Provokationstherapeut
„Ich wette, da kommen SIE nie drauf!“ - Reinkarnationstherapeut
„Welches Karma lässt dich immer wieder auf die Hilfe anderer angewiesen sein?“ - Familientherapeut
„Für wen in der Familie ist es besonders wichtig, dass sie zum Bahnhof gehen?“ - Syst. Familientherapeut
„Ich frage mich, was ihr Vater dazu sagen würde, wenn ihre Mutter diese Frage stellte.“ - Bioenergetiker
„Machen sie mal „Sch … Sch… Sch…“ und sehen sie, was passiert!“ - Logotherapeuth
„Welchen Sinn macht es denn, zum Bahnhof zu gehen?“ - Esoteriker
„Wenn du dorthin sollst, wirst du den Weg schon finden.“ - Soziologe
„Kommt ganz darauf an, welche Klasse sie fahren …“ - NLPler
„Stell dir vor, du bist schon da … welche Schritte hast du getan?“ - Sozialarbeiter
„Lassen sie’s gut sein … ich gehe für sie.“
An wen würden SIE sich mit einer Frage wenden? Ich freue mich auf zahlreiche Kommentare.
Mit herzlichem Gruß,
Ihr Wolfgang Natzke
[der Mensch macht’s!] – auch bei der Beantwortung von Fragen
Bewerten SIE den Blogbeitrag – dadurch kann ich IHRE Interessenschwerpunkte noch besser bedienen.
Hallo Wolfgang,
als Ergänzung noch die „Kurzfassung“ der Geschichte:
Fragt ein Passant auf der Straße einen Psychologen: „Können Sie mir den Weg zum Bahnhof sagen?“
Antwortet der Psychologe: „Nein, kenn ich auch nicht, aber ich finde es ganz toll, dass wir drüber geredet haben“ 🙂
Schöne Grüße
Arno
Hallo Arno,
danke für Deine Ergänzung. Es ist eben eine perspektivische Angelegenheit – wie so vieles im Leben. Eine aufrichtige innere Bereitschaft zum Wechsel der eigenen, häufig eingeschränkten Perspektiv wäre durchaus wünschenswert.
Mit herzlichem Gruß,
Wolfgang
[der Mensch macht’s!] – auch perspektivischen Angelegenheiten