Führungsbaustelle Motivation –
Der Umgang mit dem verlorenen „Drive“
Karl ist einer, der schon seit einiger Zeit den richtigen Drive verloren hat. Das bemerken seine Kollegen ebenso, wie der Abteilungsleiter. Dabei ist Karl einer, der einmal einer der Leistungsträger der Abteilung war – eben ein High Potential. Nun befindet er sich eher kontinuierlich im Stand-by-Modus. Seine Destruktivität und Übellaunigkeit bremsen die Stimmung und Leistungsfähigkeit der Abteilung enorm aus. Auch in der Kommunikation beschränkt sich Karl auf das absolut Notwendigste. Von seiner einst wertgeschätzten Hilfsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit ist nichts mehr zu spüren. Bissige Bemerkungen und kränkende Äußerungen wie:
- Das hat ja eh keine Zukunft!
- Du bist so dumm wie 10 Meter Feldweg!
- Ich muss noch … Jahre durchhalten, dann …
sind keine Ausnahme, sondern eher Normalität.
- Völlig Teilnahmslosigkeit in Meetings
- Stumpfes, unreflektiertes Abarbeiten von übertragenen Aufgaben
- Unaufmerksamkeit im Umgang mit Kunden, Vorgesetzten und Kollegen
- Erarbeitung kreativer Lösungsansätze – Fehlanzeige
- Häufige destruktive Kommentierung
– das entspricht auszugsweise Karl’s augenblicklichem Verhalten.
Das Eskalationspotential, das daraus resultiert ist enorm. Das enorme Know-how, die einstige Euphorie im Arbeitsumfeld und die Bereitschaft zum Wissenstransfer müssen im Sinne der Wertschöpfung zwingend reaktiviert werden.
Lösungsoptionen
- Direkte Ansprache des Fehlverhaltens!
– Ihr Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen ist absolut inakzeptabel!
– Ihre Destruktivität nutzen lediglich unserem Wettbewerb!
– Ihre Leistungsblockade ist nicht mehr tolerierbar! - Einfühlsam, in einer persönlichen Ansprache durchblicken lassen, dass eine Veränderung erwünscht ist.
– Was muss sich verändern, damit der wertgeschätzte „alte Karl“ wiederbelebt wird?
– Wie könnte eine Unterstützung/Entlastung konkret für Sie aussehen?
– Woran würden Sie merken, dass persönlich Betastungen weniger geworden sind? - Zu einem persönlichen Gespräch auf „neutralem Boden“ bitten. Die gemachten Eindrücke mit der Bitte um zeitnahe Veränderung schildern, wobei auf die momentan „schlafenden“ Fähigkeiten und Kenntnisse wertschätzend hingewiesen wird.
Der jp-Tipp
Wir halten ein persönliches, absolut störungsfreies Gespräch an einem „geschützten Ort“ für eine gute Option. Eventuell ist sogar ein Dritter in Form eines Coaches/Moderators sinnvoll. Über das, was Karl einmal war, hat Karl vermutlich selbst genug Gewissheit und Klarheit. Daher sollte bei diesem wohlwollenden Gespräch auf Augenhöhe die Wiederherstellung der Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Karl im Fokus stehen. Das wird in einem einzelnen Gespräch nicht zu leisten sein. Primär geht es darum, gemeinsam Karls Motive „freizulegen“, die Klarheit, Strukturiertheit, Transparenz und Sinnhaftigkeit für eine Zukunft beinhalten. Über diesen Ansatz kann sich die Bereitschaft zur Übernahme von Eigenmotivation, Eigenverantwortlichkeit und persönlicher Zukunftsgestaltung regenerieren.
Wichtig!
- Bleiben Sie im Hier und Jetzt.
- Formulieren Sie konkret.
- Nutzen Sie Ich-Botschaften.
- Achten Sie auf Sinnhaftigkeit in der Aussage.
- Stellen Sie Transparenz her.
Mit herzlichem Gruß,
Ihr jobperform®-Team
[der Mensch macht’s!] – speziell in der Führung
Unsere Ausbildung: Von der Führungskraft zur Führungspersönlichkeit