Liesel – Die allgemeine Verunsicherung

15.06.2015

Führungsbaustelle Unsicherheit –
Der Umgang mit schüchternen Mitarbeitern

Ich bin Liesel!

Hallo, ich bin Liesel!

Liesel, eine Frau mittleren Alters hat schon viele kommen und gehen sehen. Sie ist zurückhaltend, in sich gekehrt. Ihre nahezu unscheinbare, jedoch leistungsorientierte, auch besonnene Art (im Vorfeld erahnend, was der Vorgesetzte möchte) ist quasi selbstverständlich. Liesel gehört eben zum „Inventar“.

Der neue Vorgesetzte – jung, dynamisch und ergebnisorientiert mit dem Fokus auf Schnelligkeit. Zwei Welten prallen aufeinander. Die Verunsicherung ist auf beiden Seiten. Das Problem hingegen sollte von der Führungskraft gelöst werden.

Je nach Hierarchie haben Führungskräfte folgende Verantwortungsbereiche:

  • Budgetverantwortung
  • Zielverantwortung
  • Prozessverantwortung
  • Ergebnisverantwortung
  • Mitarbeiterverantwortung

Liesel kennt diese Verantwortungsbereiche. Sie arbeitet übergreifend zu. Nur eben Werte-diagonal:

  • Besonnenheit versus Schnelligkeit
  • Gründlichkeit versus Dynamik
  • Geerdet versus Entwicklung

… um einige Beispiele herauszugreifen.

Selbstredend ist hier die Souveränität der Führungskraft gefragt. Eine Führungsherausforderung, die, wenn richtig eingestielt, eine wahre Arbeitsentlastung bedeutet.

Lösungsoptionen

  1. Sie laden Liesel zu einem Gespräch ein und fragen Sie, warum Sie so z.B. ruhig ist.
  2. Sie geben Liesel einen straffen Zeitplan vor, so dass sie sich Ihrer Schnelligkeit unterwerfen muss.
  3. Sie schildern Liesel, wie für Sie Erfolg aussieht und geben ihr Bedenkzeit, sich über ihren Arbeitsstil klar zu werden.

Der jp-Tipp:

Liesel ist ein Leistungsträger – auch wenn es zunächst nicht so erscheint. Eine Warum-Frage würde sie in eine Rechtfertigungsposition drängen und damit das Arbeitsklima verschlechtern. Bei einem so gelagerten Wertekonflikt ist es nicht möglich, Werte wie z.B. Schnelligkeit überzustülpen. Das heißt, aus der vermeintlich gegensätzlichen Ausrichtung sollten Synergien entwickelt werden. Tägliche Kurzbesprechungen, Meinungseinholung und Abgleich sowohl der Ist- als auch Soll-Situationen führen zu gegenseitiger Wertschätzung.

Wichtig!

Nicht einfach nur so loben, weil es im Ratgeber steht!

Mit herzlichem Gruß,
Ihr jobperform®-Team

[der Mensch macht’s!] – speziell in der Führung

Unsere Ausbildung: Von der Führungskraft zur Führungspersönlichkeit

Wie motiviere ich einen Eisbären

04.05.2010

Es war einmal ein Zoo. Alle Tiere waren in engen Käfigen eingesperrt. Nur wenige Quadratmeter zum Hin- und Herlaufen. Tiere im Schaukasten. Ein alter Zoo – wie im letzten Jahrhundert. Eines Tages übernahm ein neuer, junger Zoodirektor die Leitung des Zoos. Er war voll des guten Willens und voller Bewunderung für alle Tiere.

Bereits am ersten Tag, bei einem Rundgang durch seinen Zoo,  sah er den Eisbären in seinem Käfig. 5 mal 4 Meter Auslauf. Ein großer, kräftiger Eisbär. Offensichtlich noch mit ungebrochener Lebenskraft. Auf und ab. Hin 5 Meter. Wendung. Zurück 5 Meter. Auf und ab. In rhythmischer Gleichmäßigkeit. Bei jeder Wendung ein dröhnendes Grollen. Furcht erregend schön. Doch der Zoodirektor hatte Mitleid mit diesem stolzen Tier. Diese prächtige Vitalität, eingesperrt auf 20 Quadratmetern.

Also beschloss er, ein großes Freigehege bauen zu lassen. Mit Felsen zum Klettern und sonnen und mit Wassergräben zum Schwimmern und Tollen. Das Geld war nach anfänglichen Schwierigkeiten bald aufgebracht. Die Bauarbeiten konnten beginnen. Der Zoodirektor fieberte mit wachsender Spannung auf den Tag, an dem der Eisbär aus seinem engen Verließ in das große Freigehege springen würde. Ihm schien es gar, dass der Eisbär von Zeit zu Zeit neugierig dem Schaffen und Treiben der Bauarbeiter von seinem Käfig aus zuschaute.

Dann kam endlich der monatelang heiß ersehnte Tag. Viele, alle waren eingeladen, beim großen Ereignis dabei zu sein. Die lokalen Politiker aller Parteien ließen es sich nicht nehmen, die Wichtigkeit des Ereignisses durch ihre Anwesenheit zu unterstreichen. Ebenso die Bischöfe beider großen Konfessionen. Die Journalisten der Lokalblätter und sogar zweier überregionaler Blätter warteten mit ihren Fotografen auf sensationelle Bilder. Zoodirektor, Bürgermeister und Bischöfe hielten ihre kurzen, aber besinnlich schönen Reden. Dachten doch auch alle an die neue Attraktion der Stadt, die sicherlich viele Touristen anlocken würde – und damit auch Geld.

Dann endlich, kam der große Augenblick.

Der Tierarzt des Zoos nahm ein Gewehr und schoss dem Eisbären eine Ampulle mit Betäubungsmittel in den Pelz. Nach einer halben Minute schlief der Eisbär fest. Die Bauarbeiter hatten genügend Zeit, die Gitterstäbe des alten Käfigs auszubauen und wegzutragen. Der Eisbär lag im Freien.

Alle warteten nun darauf, dass der Bär aufwacht, aufspringt und in das Gelände läuft, um es in Besitz zu nehmen. Der Bär wacht auf. Reckt sich. Schreit dröhnend, so dass jederman erschrickt und das animalische Verhalten bewundert. Jetzt, jetzt muss er doch endlich los laufen! Alle halten gespannt ihre Händer zum Klatschen und ihre Münder zum Jubeln und Aufschreien bereit.

Doch – der steht auf und nimmt seinen Trott wieder auf: 5 mal 4 Meter. Hin 5 Meter. Wendung. Zurück 5  Meter. Auf und ab. In rhythmischer Gleichmäßigkeit. Bei jeder Wendung ein dröhnendes Grollen. Furcht erregend schön. (Change Management, Reiner Czichos)

Wie motiviere ich meine Mitarbeiter

Motivation bezeichnet das auf emotionaler bzw. neuronaler Aktivität (Aktivierung) beruhende Streben nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten. (Wikipedia)

Legen wir diese Definition zugrunde, wird die engagierte Führungskraft nicht umhin kommen, sich mit der Persönlichkeit seiner Mitarbeiter und deren Zielsetzungen auseinander zu setzen.

In einem Training wurde uns mal folgendes berichtet: „Ich habe einen kompetenten, intelligenten  Mitarbeiter, den ich unbedingt zum Meister ausbilden lassen will. Leider konnte ich ihn bis jetzt noch nicht dazu bewegen, obwohl die Ausbildung nahezu kostenfrei für ihn ist.“

Ja, komisch, werden Sie jetzt vielleicht sagen.
Und das in der Zeit des „lebenslangen Lernens“.

Diese Führungskraft hatte nicht berücksichtigt, dass der Mitarbeiter sich in einer entscheidenden Phase seines Lebens befindet, der Familiengründung mit Hausbau und demzufolge seine Zeit lieber mit seiner Familie verbringen möchte als mit Meisterschülern – eben anderen Zielen folgt.

Wie kann diese Führungskraft den Mitarbeiter jetzt trotzdem für die Meisterausbildung motivieren?

Antwort: Indem dessen private Lebensumstände und Zielsetzungen in das Ausbildungskonzept und die Ausbildungszeiten einbezogen werden.

Und der Eisbär?

Veränderung bedeutet den Verlust von Sicherheit. Den Eisbären zu motivieren kann also bedeuten, ihm Schritt für Schritt in die Sicherheit zu bringen – es sei denn – der Eisbär findet es super auf und ab zu laufen – muss es ja auch geben, oder?

Mit herzlichem Gruß,
Ihr jobperform Team

[der Mensch macht’s!] – gerade in der Motivation

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